Vor 2003 wurde in Kagninri alles Getreide (Hirse, Sorgo, Mais) von Hand gedroschen und zwischen zwei Steinen gemahlen. Eine aufwendige Arbeit, die durch die Frauen erledigt wird.

2003 haben wir mit Spenden eine im Land erhältliche, dieselbetriebene Getreidemühle gekauft. Diese nimmt der Bevölkerung die schwere Handarbeit beim Mahlen des Getreides ab. Ein Müller, der auch Reparaturen selber ausführen kann, wurde ausgebildet.

Das Haus für die Mühle haben die Einwohner selbst gebaut. Um ein Wellblechdach für das Haus kaufen zu können, bauten die Bewohner ein Feld mit Getreide an und haben den Erlös der Ernte dafür eingesetzt.

Die Mühle hat sich in den vergangen Jahren bewährt. Die Frauen profitieren von der Arbeitserleichterung beim Mahlen und sind sehr zufrieden. Jeden Abend wird von der Verantwortlichen des Vereins das eingenommene Geld beim Müller abgeholt und in die Vereinskasse gelegt. Die Einnahmen werden für den Unterhalt, den Dieseltreibstoff für den Mühlenantrieb und die Entlöhnung des Müllers eingesetzt.

Der erste Müller im Jahr 2003 wurde von seinem Amt abgesetzt, da er öfters Geld für sich abzweigte, was den Vereinsverantwortlichen nicht verborgen blieb. Sie reagierten umgehend und setzten eine neue Person ein. Dieser Vorfall wurde uns offengelegt, was wir als sehr positiv werteten. Diese Ehrlichkeit bestärkte uns in der Zusammenarbeit mit unseren afrikanischen Partnern, können wir doch davon ausgehen, dass uns auch Probleme rückgemeldet und nicht vertuscht werden.